Turniersieg in Italien – Schweizermeisterin – Weltmeisterin

Bodybuilding | Kathrin Plösser hat an den Weltmeisterschaften im Natural Bodybuilding in Seattle am Wochenende in allen drei Kategorien, in denen sie angetreten ist, das Podest erreicht. Die Bubendörferin darf sich in der Kategorie «Figure» Weltmeisterin nennen, bei «Fit-Body» wurde sie Dritte und in «Women’s Bodybuilding» Zweite. Aufgrund ihrer Leistungen erhält die 28-Jährige die Pro-Card und darf daher an Profi-Turnieren teilnehmen. vs. Quelle: Volksstimme, 21.11.2023


Kathrin Plösser, Turnerin unserer Aktivriege, kann in allen Sparten des Turnens Erfolge feiern, sei es in Geräteturn-, Leichtathletik- oder Nationalturndisziplinen.
Nun hat sie mit ihrer Leidenschaft für das Krafttraining im Natural Bodybuilding eine Herausforderung gefunden, die sie im Jahr 2023 in die höchsten Sphären dieses Sports geführt hat: Sie wurde Weltmeisterin!

Wir gratulieren Kathrin zu ihren Erfolgen!


Unsere Aktivturnerin Kathrin Plösser, erfolgreich im Einzelturnen, Geräteturnen zu Zweit und Vereinsturnen, ist nun Weltmeisterin im Natural-Bodybuilding!

Medienbeiträge
Volksstimme, 17.11.2023
Oberbaselbieter Zeitung, 16.11.2023
Basel jetzt, 15.11.2023


Nächste Station: Seattle

Bennwil Für Natural-Bodybuilderin Kathrin Plösser geht es an die ersten Weltmeisterschaften

Disziplin, Selbstbeherrschung, unbedingter Wille und sehr viele Entbehrungen, dies sind nur einige Eigenschaften, die Athleten in der Sportart Bodybuilding mitbringen müssen. In der Gesellschaft vielmals als Doping-Sport bezeichnet, hat sich seit einigen Jahren aber mit dem Natural-Bodybuilding, bei dem auf Doping getestet wird und nur «saubere» Athleten zugelassen sind, eine Gemeinschaft gefunden, bei der es darum geht, wie weit kann ich meinen Körper aufbauen und ausreizen, ganz ohne Doping. Kathrin Plösser aus Bennwil widmet sich nun bereits seit drei Jahren dieser Sportart, jüngst mit sehr grossem Erfolg.

Kunstturnen als Basis

Angefangen mit Sport hat es bei ihr bereits als kleines Mädchen. Mit Kunstturnen formte sie ihre körperlichen Fähigkeiten, machte Rhönrad und turnte für den TV Frenkendorf. Sie habe Sport schon immer geliebt und gerne gemacht. «Ich bin im Oberkörper wie meine Mutter eher breit gebaut, war schon immer etwas kräftiger als andere Frauen in meinem Alter», gibt sie lächelnd zu Protokoll. Die gelernte Malerin musste schon früh in der Jugend sich auf der Baustelle behaupten, Farbeimer schleppen, Decken spachteln, was ihr eine feingliedrige Grundkraft gab. Als Ausgleich betrieb sie für den Turnverein seit dem 16. Lebensjahr auch Krafttraining, aber immer nur nach Lust und Laune, nie nach einem Plan.

Zuspruch aus dem Umfeld

Viele Leute sagten ihr immer wieder, sie solle doch professioneller den Kraftsport betreiben, sie hätte doch grosses Potenzial mit ihrem Körper. Aus Angst, es könnte jedoch zu männlich aussehen, da sie ja schon eher breit gebaut war, stand es lange Zeit nicht zur Debatte. Ihre jetzige Coachin, Belinda Achermann inspirierte sie später dann dazu, doch diesen Weg einzuschlagen. «Ich habe gesehen, dass Belinda trotz vieler Muskeln ihre Weiblichkeit behalten hat und das gefiel mir sehr.»

Training und Essen nach Plan

Der Start in die Welt des Bodybuildings sollte dann aber durchdacht sein. Sie schrieb Belinda Achermann, ob es eine Möglichkeit gab, dass sie ihre Trainingspläne erstellen würde, die zu dieser Zeit gerade Schweizermeisterin geworden war. Sie hätte noch Platz in einiger Zeit für eine Athletin und so fing das Abenteuer an. Von nun an war das Training nicht mehr nur einfach Spass, sondern folgte einem genauen Ablauf. In ihrem Fitnessstudio in Sissach, dem «Fit 4-ever», wurden die Gewichte erhöht, es ging mehr ans Limit und vor allem die Ernährung wurde strenger. Sie habe nie ungesund gegessen, «aber in diesem Sport lernst du, was es heisst, Kalorien zu zählen und darauf zu achten.» Seit 38 Wochen ist sie nun in einer Diät, bei dem immer mit einem kleinen Kaloriendefizit das Fett sukzessive abgebaut wird. So wird ein extrem niedriger Körperfettanteil angestrebt, damit die Muskeln auch am ganzen Körper sichtbar sind. Das Training im Fitnessstudio sei extrem wichtig, aber die Ernährung ist noch viel wichtiger für eine Athletin aus dem Bereich Bodybuilding.

Beruf und Sport

Als Malerin bei der Firma Wireno AG in Waldenburg darf sie auf eine grosse Unterstützung zählen. «Gerade in dieser letzten Vorbereitung zum Wettkampf ist man manchmal körperlich richtig leer, hat nicht wirklich Kraft, aber ich hatte immer volle Unterstützung durch meinen Chef, halt dann einfach ein wenig langsamer zu arbeiten, was ich sehr schätze.» Sie arbeitet immer noch hundert Prozent, der Sport sei halt trotzdem nur ein Ausgleich, denn vom Bodybuilding leben sei sehr schwierig. Sie habe jetzt diese Chance in noch jungen Jahren packen wollen und diese auch erfolgreich genutzt. Finanziell sei es auch für erfolgreiche Athleten sehr schwierig, daher sei man aus Unterstützung aus dem Umfeld angewiesen.

Erfolg auf Anhieb

Der erste Wettkampf in ihrem Leben war in Italien im Oktober, bei dem sie auf Anhieb den ersten Platz holte. «Es war eine Nervosität auf der Bühne, sich fast nackt einem sehr breiten Publikum zu zeigen, aber es hat mir wirklich gefallen.» Nur Wochen später, begleitet vom Schweizer Fernsehen, das eine kleine Dokumentation zum Thema Natural-Bodybuilding drehte, gewinnt sie auch die Schweizermeisterschaften in der Kategorie Fit Body. Nach diesem Erfolg geht es nun an die Weltmeisterschaften in Seattle/USA, die am kommenden Wochenende stattfinden werden. «Es ist für mich wie ein Traum, den ich einfach geniessen möchte, ich hoffe auf eine erfolgreiche Teilnahme, aber ich will auch Spass haben nach dieser langen Zeit der Diät und Entbehrungen.»